So, nun hab ich es getan!
Eine Nacht auf unserem Boot, der Like…
Unser Boot ist jetzt nicht soo groß, daher fand ich es nicht einladend, dort eine Nacht (geschweige denn mehrere Nächte) zu verbringen.
Ich mag auch kein Camping, immer zum Toiletten- Haus latschen und in good old Germany stehen die Chancen ja auch super, dabei furchtbar nass zu werden…
Da unser Boot so klein ist, dass es nicht mal eine Toilette, geschweige denn eine Dusche oder ein Waschbecken hat, war das für mich nicht gerade einladender (gewesen) als ein Wohnwagen!
Aber: man sollte ungewohnte Dinge ruhig mal ausprobieren 🙂
Also hatten wir dieses Wochenende dafür auserkoren, nach Kamperfehn in den Elisabethfehn-Kanal zu tuckern.
Das Boot hat zwar auch einen Mast, aber auf Kanälen segelt es sich bekanntlich schlecht. Somit haben wir den Mast zu Hause gelassen und sind per Motor los.
Freitag Nachmittag haben wir unsere Sachen geschnappt uns sind bei niedlichen
30 Grad los.
Gleich in Oldenburg sind wir das erste mal mit unserer Nussschale in die Schleuse (ich mit meinem Käptn).
Das war aufregend 🙂
Dann ging es weiter, immer den Küstenkanal hoch mit ganz viel grün links und rechts vom Kanal und noch weiter und noch mehr grün und Sonne, heiße Sonne. Abends um 19:00 Uhr saß ich leichtbekleidet an der Pinne und durfte unser Boot Richtung Westen steuern (der Käptn hat mir das Steuer überlassen, da es eh nur geradeaus ging…)
Nach 28,5 Kilometern sollte die Abzweigung in den E-fehn-Kanal kommen. Man sah nur grün… Ich wußte aber, dass es den Kanal gibt und dass er dort sein musste, genau wie dieses Schild sagte!
Und dann kann man ihn sehen, wenn man fast vorbei ist!
Schmale Durchfahrt und auf der anderen Seite ist es gleich angenehm kühl 🙂
Wir kamen erst gegen 20:00 Uhr in Kamperfehn an und fanden sofort einen Liegeplatz.
Vor Ort rief der Käptn den Stegwart an und bekam den Code für die Sanitäranlagen. Wenn man an den Steg vom Wasser aus kommt, braucht man nur eine kleine Rasenböschung hinauf und steht schon auf einer kleinen Straße.
Dort stehen ein paar Siedlungshäuser und kurz die Straße hoch befindet sich eine Tankstelle. Alles in allem sehr ruhig (abgesehen von der Bundesstraße auf der anderen Seite des Kanals).
Abends hat der Käptn dann noch was Leckeres auf dem 1-Flammen-Gaskocher gezaubert und wir haben bei Wein den Sonnenuntergang beobachtet 🙂
Dies war der Blick aus der Kajüte (nur ein Liegeplätzchen…)
Am nächsten Morgen waren es um 8:00 Uhr bereits 22 Grad!
Nach der Dusche zu zweit (warm duschen kostet 50 Cent und wir hatten nur ein 50-Cent-Stück) in einem total sauberen und modernen Sanitärhaus, hat der Käptn ein feudales Frühstück aus dem Kühlrucksack gezaubert 🙂
Beim Essen kam dann noch der Mann von der Schleuse und fragte, ob wir mit durch wollten. Dann hätten wir uns aber beeilen müssen! Nö, so war ja nicht unser Plan. Aber nett, dass er extra kam zum Fragen! Woher wußte er denn, dass wir da liegen? Egal, sehr netter Service 🙂
Gegen 11 Uhr sind wir aufgebrochen Richtung Heimathafen.
Wieder raus auf den Küstenkanal mit viel grün und noch mehr grün… und mittlerweile über 30 Grad!
Da uns die Tide einen Strich durch unsere Fahrtenberechnung machte, hielten wir am Steg eines bekannten Ausfluglokales.
Was wir (wieder) nicht bedacht hatten: fällt der Fahrtwind weg, ist es unerträglich heiß!
Puh, ein kühles Alster im Schatten alter Bäume kam da genau richtig!
Das 2.mal Schleusen brachten wir dann (fast) wie Profis hinter uns und der Heimathafen kam in Sichtweite.
Als wir an unserem Platz anlegen wollten, war dieser aber belegt! Nanu, wir waren doch nur eine Nacht weg?
Zum Glück hat unser neuer Motor einen Rückwärtsgang und so konnten wir (wieder fast perfekt) wo anders anlegen.
Zum Glück sind die Leute vom Yachtclub alle entspannt und es gibt keine Rangelei wegen falsch belegter Liegeplätze 🙂
Ich holte mir erst mal erneut ein Alster und der Käptn musste das Boot klar- Schiff- machen, denn am Himmel zogen Gewitterwolken auf.
Es kam uns vor, als wären wir Tage unterwegs gewesen und es ist alles gut gegangen.
Bei so einem Wetterchen (bis zum Gewitter) bin ich von heute an lieber mit unserem Boot unterwegs als irgendwo anders (nur Anhalten ist doof, da heiß…)