Auf Wangerooge waren wir schon ein paarmal.
Jetzt haben wir die Insel mal aus einer anderen Perspektive kennen gelernt:
In unserem Urlaub erreichte uns die Einladung auf die Insel, um dann auch an einer Regatta teil zu nehmen!
Was für reine aufregende Sache für uns!
Leider konnten wir nicht mit eigenem Boot anreisen. Unser Boot ist dafür zwar mehr als geeignet, aber der Skipper und ich (noch) nicht…
Also sind wir Freitag auf die Fähre und wurden am Hafen freudig empfangen. Es war sehr windig und ab und zu zogen dicke Wolken über den Himmel. Es ging gleich auf das Boot unserer Gastgeber. Da selbst ein grösseres Segelboot (9,50m) für 4 Erwachsene zum Schlafen doch etwas eng ist, hatten wir für die 2 Nächte ein Zimmer in der nahen Jugendherberge. Abends sind wir mit 2 Klapprädern gegen Wind und Sand zu unserer Unterkunft gestrampelt, zum Glück hat es nicht auch noch geregnet.
Am nächsten Morgen gab es Frühstück und dann ab an den Yachthafen. Dort hatte bereits die Steuermannsbesprechung stattgefunden. Der Wind hatte etwas nachgelassen, also konnte der Kurs der Regatta rund um die Insel führen.
Unserem Gastgeber war die Fahrt durch das Seegatt nicht angenehm bei den Windverhältnissen und er entschloss sich, nicht ganz rund um die Insel mit zu segeln.Ein weiteres Boot von unserem Verein war noch mit von der Partie und wir durften nun auf der „Butscher“ mitsegeln. Ein tolles Schiff und der Eigner ist gebürtiger Wangerooger.
Die Sonne schien vom fast blauen Himmel, als die dreizehn teilnehmenden Boote ausliefen um sich an der Startlinie aufzustellen. Die Start- und Ziellinie bestand aus der Tonne T4 und dem Begleitschiff Fine.
Unsere „Butscher“ musste ein paar Wenden fahren, damit wir nicht vor dem Startschuss die Startlinie überfuhren.
Als endlich der Startschuss fiel, hielt sich das Feld der Teilnehmer im Watt nah beieinander. Wir sind südlich entlang der Insel und haben dann durch die Blaue Balje den ersten Wende-Punkt erreicht.
Um die Tonne B 6 gab es einen Kurswechsel und nun lag Wangerooge südlich entlang unserer Route. Vor der Insel war die See rauher und das Feld der Teilnehmer zog sich auseinander. Wir haben Lage geschoben und ich konnte mich auf die hohe Kante setzen und die Bein über Bord baumeln lassen. Ab und zu kamen dickere Wolken, die für etwas mehr Wind sorgten, was unseren Gastgeber natürlich freute. Die letzte Wendemarke war die Buhne H im Seegatt bei der es merklich schwieriger wurde. Die Wellen waren hoch (also für uns jedenfalls) und kamen nun mehr von der Seite. Das alles war für unseren Gastgeber kein Problem, er kennt sich gut aus in dem Revier. Die Tonnen für die Fahrwasserbegrenzung haben die Männer lange vor mir gesehen, vielleicht sollte ich doch noch mal einen Sehtest machen? Von dem Teil der Route gibt es auch keine Fotos, denn ich musste mich festhalten 😉
Als wir durch das Seegatt durch waren wurde die See wieder etwas ruhiger und wir sahen die Ziellinie.
Als drittes Boot ging es durch die Zeitmessung!Die “ Butscher“ ist ein recht großes Schiff und da auch kleinere Boote und sogar ein Plattboden-Schiff mitgesegelt sind, gibt es am Ende einer Regatta immer eine Berechnung mit der Yardstick-Zahl. Somit mussten wir bis zur Siegerehrung warten, ob es bei diesem Platz blieb.
Bei unserem Gastgeber an Bord gab es erst mal ein Brot und Kaffee.
Währen der gesamten Zeit seit unserer Ankunft lief uns immer wieder ein Kamera-Team vom NDR über den Weg. Der Hafenmeister wurde gefilmt, der Hausmeister der Jugendherberge wurde gefilmt und so sollte auch die Siegerehrung gefilmt werden.
Als es dann endlich soweit war, wurde während der Platzvergabe (am Hafenbecken in der Sonne) ein Segler vom Rettungsdienst in den Hafen geschleppt. Das war für das Fernseh-Team spannender und so wurde der Sieger unserer Regatta doch nicht zur Fernseh-Berühmtheit…Die „Butscher“ erhielt den dritten Platz und wir waren stolz wie Oskar, obwohl ich an dem Tag nur einen Fender rein geholt und dem Steuermann (noch ein Holger) eine Cola gereicht habe.
Am Sonntag hat uns die „Butscher“ dann mit zurück nach Harlesiel genommen. So brauchten wir nicht auf die langweilige Fähre.